FamilyStart – Hebammen unterstützen frischgebackene Eltern

Ein Netzwerk von Hebammen bietet in enger Kooperation mit Geburtskliniken eine Helpline und professionelle Nachsorge für Wöchnerinnen und Neugeborene an. Damit wird eine nahtlose Betreuung nach der Spitalentlassung gewährleistet.

©iStockphoto.com/by Getty Images

FamilyStart beider Basel
FamilyStart Zürich

In der Schweiz werden Mütter nach der Geburt immer früher nach Hause entlassen, je nach Spital bereits nach drei Tagen. Die Nachbetreuung von Eltern und Kind wird darum immer wichtiger. In der Region Basel hat ein Netzwerk von 35 Hebammen ein niederschwelliges Angebot geschaffen, um die entstandene „Betreuungslücke“ zu schliessen. In der Region Zürich soll das Angebot 2014 starten.

Unterstützung für einen gesunden Lebensstart

Eltern von Neugeborenen erhalten in der ersten Zeit nach der Geburt ihres Kindes Unterstützung von Hebammen. Fragen rund um die Gesundheit und Pflege von Mutter und Kind werden entweder an der Telefon-Helpline oder beim persönlichen Hausbesuch beantwortet. Für Migrantenfamilien stehen Hebammen mit verschiedenen Sprachkenntnissen zur Verfügung, und der nationale Telefondolmetschdienst kann beigezogen werden.

Telefonische und persönliche Elternberatung

Die FamilyStart-Helpline in der Region Basel vermittelt monatlich rund 80 Müttern kurzfristig eine Hebamme. Dazu kommen Anfragen von Müttern und Vätern, welche die Helpline kontaktieren und um Rat fragen: Was ist bei Milchstau, Brustentzündung oder blutenden Hämorrhoiden zu tun? Wie werden entzündete Äuglein oder Erkältungskrankheiten beim neugeborenen Kind behandelt?

In Zusammenarbeit mit Geburtskliniken

Das Pilotprojekt startete im November 2012 in den beiden Basel. FamilyStart arbeitet bisher eng mit der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel und dem Bethesda-Spital sowie dem nationalen Telefondolmetschdienst zusammen. Die beiden Basler Geburtskliniken haben mit dem Hebammen-Netzwerk eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Sie zahlen dem Netzwerk pro Austritt einer Wöchnerin 50 Franken. Dafür dürfen ihre Klientinnen die Helpline zum Lokaltarif nutzen und werden garantiert am ersten Tag zuhause von einer Hebamme besucht. Diese Besuche werden bis zehn Tage nach der Geburt von der Grundversicherung übernommen. Für weitere Besuche ist eine ärztliche Verordnung nötig.

Wissenschaftliche Begleitung

Initiiert hat das Pilotprojekt Elisabeth Kurth vom Institut für Hebammen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Gesundheit in Winterthur. Das Netzwerk wird vom Institut für Hebammen, der ZHAW, dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut und der Berner Fachhochschule wissenschaftlich begleitet. Als Vorbild für FamilyStart galt der Genfer Verein „Arcade Sages-Femmes“.