Informationsanlässe für „starke Familien aus Somalia“

Niederschwellige Informationsveranstaltungen sowie Hausbesuche zu Erziehungsfragen und Familienplanung in Vereinen der somalischen Diaspora im Kanton Bern kommen bei Somalierinnen und Somaliern gut an. Das Pilotprojekt wurde im Sommer 2017 erfolgreich abgeschlossen.

©phs

Public Health Services GmbH
Sulgeneckstrasse 35
3007 Bern

Entwicklung von Kindern sichern und Vertrauen der Eltern stärken

Der Verein Help Somali (www.help-somali.org) und Public Health Services (http://www.public-health-services.ch) haben gemeinsam eine Massnahme zur Stärkung von somalischen Familien entwickelt. Insgesamt wurden 30 somalischsprachige Erwachsene in ihren Vereinen über Erziehungsfragen und Familienplanung informiert. Bei den Anlässen in Bern und Biel waren jeweils auch ein Imam sowie ein somalischer Projektleiter und die speziell ausgebildeten MultiplikatorInnen anwesend. Die Teilnehmenden haben die Veranstaltungen geschätzt und von den vermittelten Informationen profitiert. Zehn Familien wurden im Anschluss von geschulten Multiplikatorinnen oder über Beziehungen kontaktiert und bei Hausbesuchen näher begleitet.

Das Projekt konnte eine sehr wichtige Brückenfunktion übernehmen, indem es direkt eine erste begleitete Erfahrung mit den Institutionen der Regelstruktur möglich machte. Ziel war es, mit dieser sog. beziehungsgeleiteten Intervention die gesunde Entwicklung von Kindern zu sichern und das Vertrauen der Eltern in die regionalen Unterstützungsangebote zu stärken, so dass sie diese gezielt nutzen. Das Projekt wurde von Kanton, Gemeinden und Staatssekretariat für Migration unterstützt.

Unterlagen für die Schulung und Multiplikation

Der Projektleiter und vier MultiplikatorInnen (zwei Frauen und zwei Männer aus Somalia) wurden im Vorfeld von Fachpersonen zum Thema Erziehung und Familienplanung geschult. Eine Fachärztin und eine Fachfrau in Sozialer Arbeit und Familienbegleitung wurden einbezogen. Weiter wurden Grundlagen entwickelt und getestet, die bei einer Multiplikation verwendet werden können, wie zum Beispiel: Anleitungen für die Schulung und für die Durchführung der Informationsveranstaltungen, einer Präsentation zum Thema Erziehung, Listen mit regionalen Angeboten der Regelversorgung sowie Informationsmaterialien und Internetadressen. Eine Verbreitung in anderen Gemeinden und Kantonen in der Deutschschweiz ist geplant.